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Frauenfahrt nach Hamburg vom 01.- 03.09.2017

Unsere Frauenfahrt führte uns in diesem Jahr nach Hamburg. Am Freitag fuhren wir um 14.23 Uhr mit dem ICE von Südkreuz nach Hamburg los. Kathi, Tanja, Aneta und ich stiegen am Hauptbahnhof zu.

Wir wurden mit dem Winkelement von Baume in den Zug gelotst und freudig begrüßt. Es fing schon lustig an, da gleich eine Verspätung von einer Stunde, wegen eines Personenschadens, angekündigt wurde. Aber das trübte unsere Stimmung in keiner Weise.

Die Tische im Zug waren wie schon üblich in großer Vielfalt gedeckt und so wurde uns die Zeit bei plaudern, schmausen und köstlichen Getränken nicht lang. In Hamburg angekommen, wurden die leeren Pfandflaschen großzügig an Bedürftige entsorgt und es ging zu Fuß zu unserem A&O Hostel.

Nach Aufteilung der Betten und frisch machen ging es los, denn heute stand noch der Besuch von Schmidt’s Tivoli auf dem Programm. Wir fuhren mit der S-Bahn bis St. Pauli und unterwegs befand Marina die Älbviellemonie schon mal für sehr sehenswert. Auf dem Weg zu unserem Theater gab es noch ein Frischgezapftes bzw. einen Camparicocktail zur Einstimmung und dann standen wir plötzlich mitten in einer Touristengruppe, denen gerade Olivia Jones Hamburg nahe brachte.

Nachdem wir erst im falschen Theater waren (irgendwie heißen da alle Schmidt’s Theater) und unsere Plätze eingenommen hatten, begann die Aufführung der „Heißen Ecke“, ein herrlich erfrischendes Milieustück aus dem Hamburger Kiez.

Danach schieden sich die Geister, die ersten gingen zurück ins Quartier und der andere Teil trank noch einen oder zwei Absacker im „Herz von Hamburg“.

Für den nächsten Tag war eine Rudertour geplant. Anke hatte im RV Bille für uns Boote geordert. Nach einem ganz vernünftigen Frühstück im ziemlich lauten Hostel packten wir unsere Rudersäcke incl. unseres immer noch reichhaltigen Essen und Trinken und machten uns auf den Weg, um dem schönen Rudersport zu frönen. Wir konnten nicht ahnen, was der Tag für uns noch bereithielt.

Im Ruderverein angekommen, er liegt natürlich an der „Bille“ wurden wir freundlich vom Ruderkamerad Andreas empfangen. Er gab uns drei schnittige C-Vierer, einer als Riemenvierer. Birgit hatte schnell die Boote eingeteilt und dann hörten wir uns die Streckenvorschläge von Andreas an. Da so gegen 14.30 Uhr der Wasserhöchststand angezeigt war, schlug er vor, nach einem kurzen Stück auf der Norderelbe an der Elbphilharmonie vorbei in die Speicherstadt zu fahren. Zu dieser Zeit sind dann keine Barken und Ausflugsschiffe unterwegs. Gesagt – getan!

Es war schönstes Ruderwetter, die Sonne lachte, kaum Wind, wie für unsere Ausfahrt geschaffen. Andreas hatte uns vorsorglich mit Rettungswesten und Schöpfeinheiten ausgestattet, nur für alle Fälle, aber das wäre heute nicht zu erwarten und dem Tipp, immer in die Wellen reinlegen.

Wir starteten auf der Bille, passierten eine Schleuse und waren dann schon im Oberhafen. Avisiert war für ein kleines Picknick und Bootstausch der Kanal hinter der Elbphilharmonie. Wir fuhren durch unzählige Brücken und erfreuten uns an der schönen Speicherstadt. Nun war es nur noch ein knapper Kilometer auf der Elbe und wir wollten hinter der Elbphilharmonie wieder in die sicheren Gewässer der Speicherstadt einbiegen.

Aber da hatten wir die Rechnung ohne die Berufsschifffahrt gemacht. Ehe wir uns versahen, schwapp – die erste Welle und schwapp – die zweite Welle ins Boot. Es sah dramatisch aus, die Riesenwellentäler und es kam Angst auf. Für unseren Riemenvierer ordnete ich als Steuerfrau an, 2 rudern und 2 schöpfen. Marina und Britta zogen sich vorsorglich die Rettungswesten an. Das Ufer war nah, aber wir hatten noch knapp 500 m bis zur rettenden Ecke. Die Schönheit der Elbphilharmonie war plötzlich unwichtig. Nach dem wir die aufkommende Panik wieder im Griff hatten, gelang es uns aus dem gefährlichen Kessel aus Fähren, Wellen und anderen Schiffen in die schützende Bucht zu entkommen. Leider war die prophezeite Anlegemöglichkeit nicht da. So sprang ich nur kurz aus dem Boot, dabei verabschiedete sich das Steuer unseres Bootes. Nun hieß es Boote leer schöpfen. An einen Wechsel war leider nicht zu denken. Und wir wollten möglichst schnell aus dem quirligen Wasser wieder raus. So ging es ohne Pause und Steuer zurück in die „sichere“ Speicher-stadt und von dort wieder über die Schleuse zum Ruderverein. Zum Glück sind wir alle und vor allem Nani mit einem blauen Auge davon gekommen…upps!

Nachdem wir die Boote gereinigt und den Schaden am Steuer gebeichtet hatten, konnten wir uns endlich an unserem reichhaltigen Picknick laben und den Schreck herunterspülen. Gegen 21 Uhr waren wir dann im Hostel und beschlossen, kurz duschen, umziehen und ab zum Fest an der Binnenalster. Dort war ein Riesenspektakel, das um 22.45 Uhr mit einem fulminanten Feuerwerk enden sollte. Wir suchten uns einen Italiener und bestellten jeder noch etwas Kleines und genossen von dort den Blick auf das 15 Minuten andauernde tolle Feuerwerk. Nun waren wir doch schon recht müde und machten uns auf den Heimweg.

Für Sonntag war nicht mehr so viel geplant, frühstücken, auschecken und Taschen zum Bahnhof bringen. Unser Zug fuhr erst um 14.51 Uhr und so fuhren wir noch einmal in Richtung Hafen. Auf dem Fischmarkt war bereits alles vorbei, es lagen lediglich riesige Abfallberge, die ziemlich schnell auch wieder aufgeräumt wurden. So schlenderten wir an den Landungsbrücken entlang und fragten uns mit Blick auf das sehr aufgewühlte Wasser, hier sind wir gestern gerudert? Und stellten einhellig fest, nein das brauchen wir nicht noch einmal wiederholen.

Beim letzten Bier oder auch Eis nahmen wir Abschied von Hamburg und liefen strammen Schrittes zum Hauptbahnhof zurück. Unser EC war pünktlich und im Zug ließen wir die letzten 3 Tage noch einmal Revue passieren.

Es war wieder eine schöne und lustige Fahrt, von der wir sicher noch lange reden werden.

Ich bin froh und danke euch, dass ich wieder mitfahren durfte!

Belinda