Handicap-und Inklusionsrudern –„gut drauf“ bei Hevella

Bereits seit 2003 gibt es beim Ruder-Club Hevella in Spandau das Handicap-Rudern für Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung in der Abteilung „REHA- und Behindertensport“.

Ich kam vor ein paar Jahren eher zufällig dazu/in Kontakt, weil ich bei Hevella im Vierer trainiere. Dabei trifft man natürlich auch den Verein und seine weiteren Mitglieder. So lernte ich auch die Handicap- Trainingsgruppe und ihre Trainerin Monika Tampe kennen.

In der Gruppe trainieren derzeit im Schnitt ca. 12 geistig behinderte Jugendliche und junge Erwachsene - 2 Mädels und 10 Jungs. Trainiert wird mindestens zweimal die Woche.

Die gehandicapten Sportlerinnen und Sportler nehmen aktiv teil am Vereinsleben, an Wanderruderfahrten und an Regatten. Gerudert wird in allen Klassen von „1-er mit“ bis 8er. Bei großen Regatten rudern die Gruppenmitglieder oft in Rudergemeinschaften mit nichtgehandicapten Sportlerinnen und Sportlern aus anderen Rudervereinen, um die Zahl der Boote bzw. Gegner zu erhöhen. Solche Mix-Teams nehmen regelmäßig teil an der Berliner Sommerregatta / Handicap-Regatta, der Champions-League, an „Quer durch Berlin“ und an der Regatta um den „Silberner Riemen“.

Neben dem sportlich anspruchsvollen Rudern ist das soziale Leben und Treiben im Team für mich am Schönsten. Die Umgangsformen und die Fähigkeit zur Freude sind einfach hinreißend. Beim Feiern sind die Gruppenmitglieder die ersten auf der Tanzfläche. „Ich hab Dir schon die Schrauben gelockert“ ist mein schönstes Teamarbeits-Erlebnis. „Gut drauf“ heißt sehr passend eines der Boote.

Schöner kann man Inklusion durch Sport nicht vorantreiben, wie es Hevella mit Monika Tampe mit allen Beteiligten tut. Fördern könnte man diese Arbeit z.B. durch Finanzpatenschaften, damit noch mehr Handicap-Sportlerinnen und –Sportler bei Hevella an Wanderruderfahrten teilnehmen können.

Berichte zu der Arbeit der Abteilung finden sich im Internet bei www.hevella.de. Dort finden sich auch Berichte zu den Weltmeisterschaftserfolgen aus der Zeit bis 2011 – als die FISA diese Wettbewerbe für geistig behinderte Sportlerinnen und Sportler gestrichen hat.

Kati Thom