Richtershorner
Ruderverein e.V.
Berlin
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Ruderbefehle bei Baume

Ruderbefehle bestehen aus einem Ankündigungs- und einem Ausführungsteil. Dazwischen steht im folgenden Druck ein Gedankenstrich. Wer Ruderbefehle erteilt, muss nach dem Ankündigungsteil soviel Pause einlegen, dass die Mannschaft sich auf das konzentrieren kann, was gleich danach zu tun ist. Bei einigen Ruderbefehlen muss die Mannschaft nach der Ankündigung zunächst die Stellung für die Ausführung einnehmen.

1. „Mannschaft ans Boot" - „hebt auf!" Der Ausführungsbefehl wird nur gegeben, wenn die am Boot versammelte Mannschaft insgesamt kräftig
genug ist, das Boot sicher zu tragen und zu drehen.
2. „Boot drehen" – „Wasserseite (Bootshausseite o.ä.) hoch!" Die Ruderer der einen Seite ergreifen über das Boot die andere Bootskante, die Ruderer der Gegenseite fassen von unten und greifen im Drehen in die Gondelleiste. Die Ausleger und Dollen dürfen nicht den Boden berühren.
3. „Fertig zum Einsteigen" – „steigt ein!" Wenn die Kante des entlasteten Stegs unter Ausleger schlagen kann, wird dieses Kommando nur für jeweils einen der Mannschaft gegeben. Alle steigen nur gleichzeitig ein, wenn der Steuermann sicher ist, dass diese Mannschaft mit dem Einsteigen auch sicher ablegen wird. Bei "steigt" ergreift jeder Ruderer mit der Hand zur Wasserseite beide Griffenden der Skulls gegeneinander gestellt oder den Riemen-Griff von oben und tritt mit dem Fuß zur Wasserseite noch ohne volle Belastung auf das Einsteigbrett. Bei "ein" nimmt er den anderen Fuß vom Steg ins Boot zum Stemmbrett und setzt sich. Beim gemeinsamen Einsteigen der Mannschaft wird mit dem "Steg-Bein" das Boot aufs Wasser hinausgedrückt.
4. „Klarmeldung!" Am Bug beginnend melden die Sportler, sobald sie ruderbereit sind („1 fertig!", „2 fertig!", …).
5. „Alles vorwärts" – „los!" Nach der Ankündigung Mannschaft etwas vorgerollt, Blätter flach auf dem Wasser. Ausführung: Blätter senkrecht drehen und Durchzug.
  „Backbord (Steuerbord) vorwärts" – „los!" Durchzug nur auf einer Seite, das andere Blatt wird abgedreht mitgeführt.
  „Nummer 1 - Backbord (Steuerbord) vorwärts" – „los!" Bugmann allein einseitig rudern: Der Bug wird wirkungsvoll in die gewünschte Richtung gebracht.
6. „Ruder" – „halt!" Ankündigung beim Blätter-Einsetzen, Ausführungsbefehl am Ende des Durchzugs. Nach dem Schlag werden die abgedrehten Blätter über Wasser so weit bugwärts geführt, bis die Ruder etwa rechtwinklig zu der (nur gedachten) Linie Bug-Heck stehen.
7. „Blätter" – „ab!" Die Blätter werden flach auf das Wasser gelegt.
8. „Stoppen" – „stoppt!" Die Blätter werden in die Wasserfläche hinein gedrückt und - soweit der Druck es zulässt - aufgedreht.
Zu starken Druck halten entweder die Dollen nicht aus, die für Druck in dieser Richtung nicht gebaut sind, oder die Blätter brechen ab, oder aber der Innenhebel hebelt den Ruderer aus dem Boot.
  „Backbord (Steuerbord) stoppen" – „stoppt!" Stoppen einseitig. Alle stoppen: größte Wirkung, das Boot zum Stehen und auch den Bug zur Seite zu bringen, wenn genau in Fahrtrichtung ein Hindernis auftaucht.
  „Nummer 4 - Backbord (Steuerbord) stoppen" – „stoppt!" Schlagmann allein einseitig stoppen: wenn nach Vorwärtsrudern und "Ruder halt!" das Boot keine volle Fahrt mehr macht, die stärkste Wirkung zum Abdrehen, beispielsweise für eine Wende oder in einer scharfen Gewässerkurve.
9. „Alles rückwärts" – „los!" Ankündigung: Innenhebel zum Körper, Blatt flach auf dem Wasser. Ausführungsbefehl: Entgegengesetzt zum Vorwärtsrudern Blatt aufdrehen, Durchzug rückwärts (eher Durchdrücken) beim Vorrollen, dann Blatt abdrehen beim Zurückrollen.
10. „Wende über Backbord (Steuerbord) " – „los!" Ankündigung: wie zum Rückwärtsrudern Innenhebel am Körper, Blatt flach auf dem Wasser.
Ausführung: zunächst auf der in der Ankündigung genannten Seite rückwärtsrudern, das andere Ruder beim Vorrollen über Wasser mitführen, mit diesem anderen Ruder dann aus der Auslage vor-wärtsrudern und dabei das zuerst benutzte Ruder über Wasser mitführen. Und so fort.
  „Kurze Wende über Backbord (Steuerbord) " – „los!" Die das Boot stark beanspruchende Wende auf dem Teller. Ankündigung: In Grundstellung Blätter senkrecht zum Boot auf dem Wasser. Rollbahn und Beine nicht benutzen. Nur mit den Armen gleichzeitig zunächst an der aufgerufenen Seite rückwärts, auf der anderen Seite vorwärts rudern. Und so wechselnd weiter.
11. „Skulls (Riemen)" – „lang!"
„Backbord (Steuerbord) " – „lang!"
Vorher entweder "Ruder - halt!" oder Hinweis an die Mannschaft, welche Situation bevorsteht. Wenn das Kommando beim Rudern kommt: Ankündigung während des Einsetzens. Ausführungsbefehl am Ende des Durchzugs. Die Ruder werden beiderseits oder nur auf der angekündigten Seite parallel zum Boot genommen und dabei festgehalten.
  „Skulls (Riemen)" – „vor!" Ruder aus der Längsrichtung in die Grundstellung senkrecht zum Boot führen.
12. „Fertigmachen zum Aussteigen" – „steigt aus!" Ankündigung: wasserseitige Bügeldolle öffnen, im Skullboot ergreift die wasserseitige Hand beide gegeneinander stehenden Skullgriff-Enden von oben. Auf "steigt" wasserseitiger Fuß auf das Einstiegbrett.
Ausführungsbefehl: Aufstehen und mit dem stegseitigen Fuß zuerst auf den Steg treten. Ruder der Wasserseite gleichzeitig aus der Dolle ziehen.
13. „Backbord (Steuerbord) überziehen!" Ohne Tempoänderung auf der angekündigten Seite sehr kräftig, auf der anderen Seite mit wenig Kraft rudern.
14. „Hochscheren!" Die Blätter beim Vorrollen besonders hoch über Wellen hinweg führen.
15. „Halbe (ohne) Kraft!" Ohne Tempo-Änderung mit wenig Druck auf den Blättern rudern.
16. „Frei weg!" Nach "Überziehen", "Hochscheren" oder "Halbe Kraft" wieder normal rudern.

(Quelle: DRV/Bootsobleute und Steuerleute, 1992)


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